Im Supermarktregal sind glutenfreie Lebensmittel immer öfters zu finden. Würde man eine kleine Zeitreise zwanzig Jahre zurück machen, dann wäre es einen Bruchteil von heute.
Und dies ist nicht (nur) der Zöliakie-Betroffenen geschuldet. Zwar hat die Zahl der Zöliakie-Betroffenen aufgrund einer verbesserten Diagnostik auch zugenommen, doch immer mehr Menschen klagen über Beschwerden gegenüber glutenhaltigen Lebensmittel, obwohl eine Zöliakie-Diagnose nicht diagnostiziert wurde. Was hat es damit auf sich? Ist es ein neuer Trend geworden? Oder leiden tatsächlich immer mehr Menschen an einer «Glutensensitivität»?
Was hat es auf sich mit der sogenannten Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität?
Wichtig ist, dass wir die Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität nicht nur von der Zöliakie abgrenzen, sondern auch von einer Weizenallergie. Die Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität ist nicht autoimmun und auch nicht IgE-Vermittelt. Lange Zeit wurde der Name Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität verwendet. Dieser Begriff wäre aber angesichts des Nicht-Vertragens von Gluten falsch. Da nicht nur Weizen Gluten enthält, sondern auch anderes Getreide wie Roggen, Dinkel usw.
Wie äussert sich eine Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität?
Die Symptome sind oft ähnlich zu anderen Darmproblemen oder zur Zöliakie, weshalb es die Diagnose nicht einfacher gestaltet.
Mögliche Symptome:
- Durchfall
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Hautausschläge
- Depression
- usw.
Diagnostik
Die Diagnostik einer Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität erweist sich heute noch als sehr schwierig. Es gibt keinen Test, der durchgeführt werden kann und ein sicheres Ergebnis liefert. Deshalb ist eine Ausschlussdiagnostik notwendig. Falls möglich ist eine Glutenprovokation für eine gesicherte Diagnose sehr sinnvoll. Diese wird aber oft nicht durchgeführt.
Aber ist wirklich Gluten das Problem?
Wie oben schon erwähnt, ist es aktuell fast unmöglich eine gesicherte Diagnose zu stellen. Und so kommt auch immer wieder die Frage auf, ob es sich beim Problem wirklich um Gluten handelt oder ob es vielleicht etwas anderes sein könnte?
In der Wissenschaft sind die Fruktane immer wieder ein sehr diskutiertes Thema.
Doch was sind überhaupt Fruktane?
Fruktane ist der Sammelbegriff für eine Gruppe von Polysacchariden (Mehrfachzucker), die mehrheitlich aus Fruchtzucker bestehen. Fruktane kommen in unterschiedlichen pflanzlichen Lebensmitteln vor, wie bspw. in Zwiebeln, Artischocken, Knoblauch, Chicorée und auch in Getreide wie Gerste, Roggen und Weizen.
In einer norwegischen Studie wurde herausgefunden, dass Fruktane allenfalls ein viel grösseres Thema sein könnten, als derzeit angenommen wird.
In der Studie wurden 60 Testpersonen, die keine Zöliakie hatten, aber auf Gluten reagierten, drei verschiedene Müsliriegel zu essen gegeben. Ein Müsliriegel war glutenhaltig, der andere mit Fruktanen und der dritte war fruktan- und glutenfrei.
Die Teilnehmer wussten nicht, welcher Riegel, welchen Inhaltstoff hatte. Das spannende war, dass der fruktanhaltige Riegel, die meisten Verdauungsprobleme verursachte.
Selbstverständlich benötigt es dazu noch mehr Studien, aber es zeigt bereits auf, dass Gluten wahrscheinlich nicht das einzige Problem darstellt. Und es gibt auch Hoffnung für Betroffene, die trotz Glutenverzicht immer noch Beschwerden haben.
Welche Lebensmittel verfügen über einen höheren Gehalt an Fruktanen?
Die folgenden Lebensmittel verfügen über einen höheren Gehalt an Fruktanen (nicht abschliessend):
- Artischocken
- Chicorée
- Gerste
- Knoblauch
- Lauch
- Löwenzahnblätter
- Roggen
- Spargel
- Weizen
- Yacon
- Zwiebel
- usw.
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