Wenn es um eine Diagnose bezüglich Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. Nahrungsmittelsensitivität geht – dann werden immer noch sehr häufig IgG-Tests oder IgG-4 Tests durchgeführt.
Ich höre immer wieder von vielen, dass sie unglaublich viele Lebensmittel weglassen müssen. Dies weil sie scheinbar auf alles mögliche eine Unverträglichkeit haben. (ACHTUNG hier handelt es sich nicht um Allergien).
In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) et al. wird von IgG-4 sowie IgG-Tests klar abgeraten.
In der Leitlinie ist festgehalten, dass ein IgG-4 Test keine drohende Nahrungsmittelallergie oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit darstellt. Es handelt sich lediglich um eine physiologische Reaktion des Immunsystems nach Kontakt mit den Nahrungsmittelbestandteilen.
Das grosse Problem für unser Darmmikrobiom: Bei solchen Tests ist man (logischerweise) auf einmal gegen sehr viele Lebensmittel unverträglich. Die Folge davon: Es werden extrem viele Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen, die eigentlich wichtig für unseren Körper sind. Vielfach werden diverse Gemüse und Früchtesorten aussortiert. Durch die starke Überforderung und Reduktion von manchmal bis zu 100 Lebensmitteln, führt dies nicht selten zu einer sehr einseitigen Ernährung.
Eine einseitige Ernährung wiederum kann zu einer Reduktion der Vielfältigkeit unserer Darmbakterien führen und ein Ungleichgewicht (Dysbiose) auslösen.
Hier ist natürlich wichtig zu erwähnen: Falls du eine diagnostizierte Allergie hast, dann ist es natürlich notwendig auf diese Lebensmittel zu verzichten.
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Literaturverzeichnis
- Fachinformation der deutschen Gesellschaft für Ernährung «IgG-Tests zur Diagnose von Lebensmittelunverträglichkeiten sind untauglich»
- Leitlinie «Keine Empfehlung für IgG- und IgG4- Bestimmungen gegen Nahrungsmittel». 2009.