Leaky gut – was muss ich essen, damit es mir besser geht?
Eine sehr häufig gestellte Frage, die ich immer und immer wieder bekomme. Leaky gut ist eine Krankheit, die mittlerweile sehr viele Menschen betrifft! Doch stopp, Krankheit?
Leaky gut ist in der Schulmedizin keine anerkannte Krankheit – sondern viel mehr ein Symptom. Schulmedizinisch wird es als eine «erhöhte Darmpermeabilität» betitelt.
Was läuft in unserem Körper falsch?
Normalerweise stellt der gesunde Darm die Zellen der Dünndarmschleimhaut als einen festen Zellverbund dar. Unerwünschte Stoffe werden abgewehrt, erwünschte Stoffe können passieren. Die einzelnen Zellen werden von den Tight Junctions abgedichtet. Wenn die Tight Junctions jedoch nicht mehr ihre Funktion erfüllen, dann wird der Darm «durchlässig».
Doch wann tritt ein Leaky gut auf?
Es wird angenommen, dass alle Menschen zeitweise einen etwas durchlässigeren Darm haben – ohne jedoch gesundheitliche Probleme zu bekommen. Bspw. wenn wir etwas zu viel Alkohol trinken, wenn wir gestresst sind oder wenn wir an Zöliakie leiden und Gluten essen.
Zudem wird angenommen, dass Leaky gut auch bei Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen als Folge auftreten kann.
Mittlerweile geht man aber auch davon aus, dass die Darmbakterien dabei eine bedeutende Rolle spielen. Es wird angenommen, dass, wenn die Zusammensetzung nicht passt, die Darmschleimhaut durchlässiger wird. Doch wissenschaftlich ist alles noch etwas unklar und nicht abschliessend geklärt.
Symptome
Gemäss Wissenschaft stellt Leaky gut ein Symptom dar. Wenn du jedoch immer wieder an Darmproblemen leidest, ist es auf jeden Fall sinnvoll, es genauer anzuschauen und einen Arzt aufzusuchen.
Diagnostik
Es wird öfters vom Marker «Zonulin» gesprochen, wenn es um das Thema Leaky gut geht. In der Naturheilmedizin ist dies ein anerkannter Marker, in der Schulmedizin allerdings noch nicht anerkannt (oder nur zum Teil).
Man könnte sagen: Keine anerkannte Diagnose = keine Diagnostik notwendig?
Wovon man jedoch ausgeht: Wenn die Ursache gefunden und behandelt wird, dann sollte auch das Symptom «Leaky gut» rückläufig sein.
Was kannst du dagegen tun?
Keine Diagnose = keine möglichen Behandlungsschritte?
Ja, so in etwa könnte man das sagen. Aber auch wenn Leaky gut keine akzeptierte Krankheit ist, es keine Therapieempfehlungen gibt, geht man trotzdem stark davon aus, dass die Ernährung dazu beitragen kann, die Darmgesundheit zu verbessern.
(Vorher macht es aber sicherlich Sinn, einen Arzt aufzusuchen um andere Diagnosen ausschliessen zu können bzw. bei einer Diagnose (fernab von Leaky gut) gezielt dagegen vorzugehen).
Deine Ernährung sollte so aussehen, dass deine gesunden Darmbakterien gefördert werden und ein Gleichgewicht im Darm entsteht.
Bevor du startest, würde ich dir jedoch empfehlen, ein Ernährungs- und Symptomtagebuch zu führen.
Warum? Weil es in erster Linie aufzeigt, wo dein Problem liegen könnte. Und ich spreche hier nicht von einer Diagnosestellung, sondern es gibt noch sehr viele weitere Faktoren, die zu Darmproblemen führen können. Es muss nämlich nicht immer gleich eine Darmerkrankung vorliegen.
Was kannst du konkret umsetzen, um deine Darmbakterien zu stärken?
Merke dir hier unbedingt zu Beginn:
In einer darmfreundlichen Ernährung geht es nicht darum, Lebensmittel komplett wegzulassen (ausser du leidest bspw. an Zöliakie), sondern es geht vielmehr darum, vielfältig und bunt zu essen (natürlich angepasst auf deine individuellen Bedürfnisse/Beschwerden).
Ich möchte dir hier ein paar Quick-Tipps mitgeben, worauf du achten solltest
- Ballaststoffreich statt ballaststoffarm
- Kohlenhydrate integrieren statt meiden
- Präbiotische + probiotische Lebensmittel integrieren
- Statt Gluten strikt zu meiden, lieber vorher eine mögliche Zöliakie abklären (ein Glutenverzicht gilt bei Leaky gut nach wie vor als DER Tipp. Aber mit einem vollständigen Glutenverzicht sollte auch unbedingt vorsichtig umgegangen werden. Es kann nämlich auch zu weiteren Problemen führen (siehe unseren Beitrag „Glutenfrei„).
- Frische, unverarbeitete Lebensmittel verwenden statt viele Fertigprodukte zu konsumieren
- Achtsam essen – ein sehr unterschätzter Tipp, der aber extrem wichtig für dich und deine Gesundheit ist.
Und ganz wichtig: Ernährung ist ein Bestandteil eines darmfreundlichen Lebensstils: Was du aber auch unbedingt beachten solltest sind:
- Stressmanagement
- Genügend Schlaf
- Erholungsmomente
- Bewegung
Weitere Informationen
Du kannst HIER auch gerne unser E-Book «HAPPY DARMGESUND» kaufen, oder falls du bereits spezifische Rezepte suchst, die darmfreundlich sind und/oder auf spezifische Unverträglichkeiten eingehen, dann empfehlen wir dir unser Rezeptbuch „18 darmfreundliche Rezepte„, welches zudem auch noch einiges an Wissen rund um die Darmgesundheit mitbringt. Du findest auch weitere Informationen rund um den Darm / die Darmgesundheit in unseren Blogbeiträgen, im Podcast oder auf unserem Instagram-Account.