Ich möchte dir heute gerne das Thema “Reizdarm” (resp. Reizdarmsyndrom) etwas näherbringen. Ich bekomme nämlich in letzter Zeit immer wieder die Frage gestellt, was es denn noch sein könnte außer Reizdarmsyndrom. Die Diagnose Reizdarmsyndrom, abgekürzt RDS, wird sehr häufig gestellt, wenn Beschwerden vorliegen, aber keine richtige Ursache festgestellt wird.
Die Betroffenen fühlen sich oft als: «Du hast nicht wirklich etwas» deshalb hast du RDS. Doch ich möchte dir heute sagen, RDS ist auch eine DIAGNOSE und ist nicht einfach NICHTS.
Was ist Reizdarm / Reizdarmsyndrom?
Reizdarm ist eine funktionelle Störung des mittleren und unteren Darms, mit Beschwerden im Bauchraum oder Schmerzen sowie Veränderungen der Stuhlgewohnheiten. RDS verläuft chronisch, d.h. es besteht länger als 3 Monate. Es beschreibt eine viszerale Hypersensitivität, was so viel wie eine Überempfindlichkeit des Darmes bedeutet.
Es ist ganz wichtig, bevor RDS als Diagnose gestellt wird, andere Diagnosen auszuschließen. Die Beschwerden können nämlich sehr ähnlich wie bei anderen Darmerkrankungen sein. Und gewisse Darmerkrankungen benötigen dringend eine fachmännische Behandlung.
Mein Tipp für dich
Wenn du Bauchbeschwerden hast, suche unbedingt einen Arzt auf. Wenn «nichts» gefunden wird oder RDS, dann gib bitte nicht auf. Es gibt auch für RDS eine gangbare Lösung.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Vorneweg: Es gibt keine Standardtherapie.
Aber es gibt diverse Möglichkeiten. Ernährung kann ein entscheidender Faktor in der Behandlung von RDS sein. Aber auch Punkte wie Stressmanagement & Mentales Training sollten unbedingt einen Platz haben. Gerade Stress dürfen wir nicht unterschätzen, sowie auch unsere Gedanken.
Zusammenhang von Stress und Darm
Ich möchte dir hier – da es sehr passend ist – gerne noch mehr über das Thema Stress erzählen: Warum ist Stress «Gift» für unseren Darm? Dies ist übrigens auch relevant, wenn du nicht an einem Reizdarmsyndrom leidest:
Unser Darm ist nicht nur für die Regulation der Nährstoffaufnahme, an der Immunabwehr beteiligt und beherbergt Millionen von Bakterien – NEIN, er ist auch von mehreren 100 Millionen Nervenzellen durchzogen. Über das Nervensystem werden Verdauungsvorgänge sowie auch Funktionen des Immunsystems reguliert. Dies ermöglicht, dass Darm und Hirn sich überhaupt austauschen können.
«Schon mal bemerkt, dass sich Stress auf deinen Darm auswirkt? Hattest du schon mal Verstopfung, weil du ständig im Stress warst? Oder Angst-Durchfall vor der Prüfung? Stress hat nämlich eine grosse Auswirkung auf deinen DARM!
Hast du gewusst, dass sich chronischer Stress sogar auf die Artenvielfalt der Darmbakterien auswirken kann? Man geht davon aus, dass Darmbakterien aufgrund von Stress sogar einen Rückgang erleiden können. Besonders Milchsäurebakterien sind oftmals stark davon betroffen.
Ein Rückgang der Milchsäurebakterien kann sich wie folgt äußern:
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Zunahme eines Bakterienungleichgewichts
Dies wiederum kann dazu führen, dass die Stressresistenz noch weiter absinkt, weil ein Rückgang der Milchsäurebakterien auch zu einem Serotoninmangel führen kann. Stress hat Auswirkung auf unseren DARM – umso wichtiger ist es, das auch im Alltag zu berücksichtigen!
Meine Quicktipps bei Stress:
- Darmprobleme ganzheitlich betrachten (FEEL.GUT)
- Achtsam essen
- Dir für die Mahlzeiten genügend Zeit nehmen
- Bewusst Zeit für dich nehmen fürs NICHTS TUN oder zur Entspannung
Du findest übrigens auch meinem Mini-Darm-E-Book “HAPPY DARMGESUND” viele interessante Informationen rund um unseren Darm, sowie einige Tipps und Tricks wie du deinem Darm im Alltag unterstützen kannst.