Ich mag es nicht, wenn man alle Probleme / Symptome auf den Stress schiebt. ABER ich muss dir ehrlicherweise auch verraten, dass sehr viele gesundheitliche Probleme zumindest einen Teil dem Stress geschuldet sind. Ich wollte es lange nicht wahrhaben – doch auch mir wurde es irgendwann bewusst, dass mein Stresslevel dazu beiträgt, dass die Beschwerden noch grösser werden.
Besonders auf längere Zeit steckt unser Darm Stress nicht so leicht weg! Doch gehen wir ein bisschen genauer darauf ein. Was passiert genau?
Zuerst noch ein kleiner Hinweis
Wenn du dir jetzt denkst, ich habe keinen Stress, dann beachte bitte, dass Stress nicht nur als stressiger Alltag mit wenig Zeit bedeutet, sondern auch auf psychischer oder emotionaler Ebene stattfinden kann. Bspw. auch wenn du einen Konflikt hast, der dich belastet oder einer Arbeit nachgehst die dich nicht erfüllt usw.
Aber nun zur Frage zurück. Was passiert in unserem Körper?
Wenn sich unser Gehirn mit einer Stressmeldung bemerkbar macht – sei es aus Gründen wie Prüfungsstress, Leistungsdruck, Streit, Ärger, Angst o.ä. wirkt sich das sofort auf unseren Darm aus. Der Vagusnerv (unsere Datenautobahn zwischen Gehirn und Darm) schränkt sofort seine Aktivität ein. Unsere Stresshormone Cortisol und Noradrenalin werden aktiv. Sie wirken auf unsere Nerven- und Immunzellen in der Darmwand ein und unser Sympathikus signalisiert:
Einschränkungen der Aktivitäten
Der Darm verlangsamt die Verdauung und spart damit ziemlich viel Energie ein, die das Gehirn nun benötigt. Wenn dieser Stress von kurzer Dauer ist, so wie es bspw. früher war, als ein Säbelzahntiger uns über den Weg lief und wir so schnell wie möglich wegrennen mussten, war das nur ein kurzfristiges Problem für unseren Darm.
Doch heute sind wir dem Stress viel länger ausgesetzt. Nur schon, wenn wir an die Corona-Pandemie zurückdenken, dann wissen wir, dass Stress / Angst von aussen genau solche Prozesse in unserem Körper in Gang setzen können. Und genau da liegt das Problem.
Ausnahmezustand
Unser Darm ist andauernd im Ausnahmezustand. Die Durchblutung wird eingeschränkt, die Darmbewegung verliert ihren Rhythmus und die Darmbarriere funktioniert nicht mehr richtig als Schutzwand (was übrigens zum sogenannten Symptom «Leaky gut» führen kann (Achtung: Leaky gut ist keine Erkrankung, wie sie fälschlicherweise immer wieder diagnostiziert wird, sondern ein Symptom/ Zustand).
Fakt ist
Stress ist nicht gut für unseren Darm. Zudem gehen einige Forscher davon aus, dass Stress möglicherweise zu stillen Entzündungen führen kann (Silent Inflammation). Durch den Stress wird quasi im Darm wie ein «Feuer» entfacht, was vor sich hin brodelt. Man kann es zwar nicht erkennen bzw. kaum erkennen, aber es soll möglicherweise weitere Erkrankungen begünstigen (Achtung, das sind bisher nur Annahmen).
Zusammenfassung
Abschliessend kann gesagt werden: Stress ist ein riesiges Problem. Ich bin zwar fest davon überzeugt, dass nicht nur Stress ein Problem ist (es gibt noch andere Faktoren, die unser Darmmikrobiom «negativ» beeinflussen können). Aber es ist auf jeden Fall etwas, was unbedingt mehr beachtet werden muss.
Tipps & Tricks
Du findest in meinem Mini-Darm-E-Book „HAPPY DARMGESUND“ viele interessante Informationen rund um unseren Darm, sowie einige Tipps und Tricks wie du deinem Darm im Alltag zusätzlich unterstützen kannst. Falls du mal wieder nicht weisst, was du kochen könntest, darfst du dir sehr gerne ein paar Inspirationen aus einem meiner beiden Rezeptbücher holen, vielleicht findest du da ja etwas leckeres zum Geniessen.